Градушка

Превод на немски: Аврам С. Вентура 

HAGEL 

Ein Jahr, ein zweites, deren dreie  

in bittrer Not, trotz harter Arbeit… 

Um welche Sünden, stets aufs neue,  

tat Gott so mitleidlos uns strafen. 

Wer kann derzeit  

die Schicksalsschläge, die uns trafen,  

noch schildern, wo sie jetzt ver bleichen? 

Wär’s noch die Pest und wären’s Seuchen,  

ging’s an. Man braucht nicht Nahrung, Labe  

tief im Grabe! 

Doch Hagel hat uns mal geschlagen,  

mal schwere Wolkenbrüche kamen,  

fiel Reif, dann mußt uns Dürre plagen,  

und Hitze dörrte schier den Samen… 

Vor bei sind Frost und Schneegestöber,  

der feuchte Lenz ist auch vorüber,  

und Sommers war mer Sonnenschein  

vergoldet weite Felderreihen. 

Bald reift die Frucht im fetten Acker,  

die Ähren sich vor Fülle legen,  

und eine Zukunft reich an Segen  

erhofft der Bauer: plagt sich wacker. 

Im Antlitz ist die Freud zu lesen,  

die jetzt erfüllt sein ganzes Wesen. 

Doch bangt er noch. Er blickt aufs Land,  

und schlägt ein Kreuz mit frommer Hand: 

„Gott, laß es diese Woche heiter,  

acht Tage schönes Wetter, Hitze! 

Wenn ich die Ernte erst besitze,  

dann gibt es keine Sorgen weiter.” 

Solange noch Kraft vorhanden,  

kennt Bauer Arbeit nur und Plage. 

Erholung – zu den Wintermonden. 

Jetzt macht er auch die Nacht zum Tage. 

Bevor die ersten Hähne krähen,  

und in dem Dorfe Hunde bellen,  

ist er schon auf … “Mußt schleunigst gehen  

noch Hanf und Teer bereitzustellen”,  

so ruft die Gattin, gleichfalls munter,  

und weiß, daß dies längst vorbereitet. 

Ihr ist so schwer ums Herz. Kein Wunder,  

denn morgen soll geerntet werden. 

Und sie schreitet 

erregt vom Hofe zu den Pferden,  

dann wieder zur Gerätekammer,  

und stöbert dort nach Nägeln, Hammer. 

„Noch sieben Mann sind aufzunehmen,  

hörst du es, Frau? Wo bleibt der Junge? 

Der Faulpelz scheint sich nicht zu grämen,  

daß er noch schnarcht aus voller Lunge —  

das Vieh erhielt noch nicht sein Futter.”  

Verschlafen hinter dem Gebäude  

erscheint der Junge mit der Mutter. 

Der Hofhund springt ihn an vor Freude. 

„Mach schnell!” ruft neuerdings der Bauer,  

“die Bretter sind nicht fest am Wagen,  

da sind noch Nägel einzuschlagen.”  

Von jenseits über Nachbars Mauer  

schallt Männerzank und Weiberjammer,  

daß alles fehlt und alles teuer. 

Von andersher blinkt Schmiedefeuer,  

es klirrt der Amboß, schlägt der Hammer. 

Der Morgenwind bläst leicht und trocken  

und führt herbei den Klang von Glocken. 

Das ganze Dorf erwacht zum Leben: 

Die Herden blöken, wiehern Pferde,  

erscheint die Sonne glanzumgeben  

und küßt mit Feuer Mutter Erde. 

Zu Mittag wird es schrecklich schwüle,  

es tropft. Mit bösem Vorgefühle  

blickt jeder ängstlich in die Höhe,  

die Brust beengt, das Herz so wehe. 

Ganz grau ist jetzt die Himmelsdecke;  

statt Sonne, leuchten fahle Flecke. 

Vom Süden schwarze Wolken nahen, 

bedrohlich kriechen deren Reihen;  

es folgen weitre, dichte Strähne… 

Ein schlimmes Zeichen: hört die Hähne! 

Warum die Gänse dämlich schnattern  

und mit den Flügeln ängstlich flattern,  

wo nichts für sie auf dem Spiele steht? 

Was haben sie gepflügt, gesät? 

Kehr um, du schwarzumwölkter Schädling. 

Wart ab, du tückevoller Neidling. 

Noch eine, noch zwei kurze Wochen,  

dann komme, Schreckbild! Doch gekrochen  

kommt dunkle Wolke immer näher,  

verdeckt die Sonne, steigt noch höher. 

Schwarz wird der Himmel! Kein Erbarmen! 

Gar schweres Unglück droht den Armen. 

Schon alles läuft, um Schutz zu suchen,  

man hört nur schreien, weinen, fluchen,  

denn draußen… Rauch und Höllentoben. 

Toll wirbelt Sturm, bläst Staub … und oben  

zerreißen Flammen Wolkenmauer. 

Es zucken Blitze. Todesschauer  

erfaßt die Welt. Die Erde zittert. 

Schwer rollen Donner … Hagel splittert  

wie Eier, Nüsse … Gott. .. halt ein! 

Verschon uns. Sieh doch unsre Pein! 

Es ist vorbei. Verhallt ist gänzlich  

des letzten Donners fernes Grollen,  

und eisiger Wind verjagt jetzt endlich  

die Wolken, die nicht weichen wollen. 

Die Sonne strahlt erneut am Himmel. 

Sie schaut entsetzt in weitem Kreise  

auf Männer, Weiber, Kinder, Greise,  

die jetzt in schreiendem Gewimmel  

vom Dorfe sich hinausbegeben  

und – angsterfüllt seit vielen Stunden –  

in Eile zu den Äckern streben,  

des Unglücks Aus maß zu erkunden … 

Dort haben Furien wild gewütet  

und Weizen, Roggen, Hirse, Gerste –  

ob reif, ob grün – bis auf das Letzte,  

der Bauern Hoffnung abgeerntet …